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Psychologie | Klinische Psychologie (Schwerpunkt Rehabilitationspsychologie)
Schwerpunkt des Bereichs ist die Cognitive Bias Modifikation (CBM) zur Prävention und Behandlung von substanzbezogenen Störungen, pathologischem Glücksspiel, Depression, Essstörungen und Übergewicht. Gleichzeitig erforscht eine Arbeitsgruppe die Vermittlung und die Prüfung von therapeutischen Handlungskompetenzen in den approbationskonformen Studiengängen der Psychologie.
Cognitive Bias Modifikation (CBM)
Seit über 15 Jahren existiert eine feste Arbeitsgruppe bestehend aus Prof. R. Wiers (Universität Amsterdam), Prof. E. Becker und Prof. M. Rinck (Radboud Universität Nijmegen), Prof. S. Mühlig (TU Chemnitz) und Prof. J. Lindenmeyer, die eine Vielzahl von RCT-Studien zur Wirksamkeit von CBM in der Behandlung der genannten Störungen an insgesamt über 5.000 Proband*innen durchgeführt und hochrangig publiziert hat (bislang 25 Artikel). Bei verschiedenen Einzelprojekten bestanden bzw. bestehen hierbei Kooperationen mit weiteren Arbeitsgruppe, u.a. Prof. V. Voon (Universität Cambridge), Prof. F. Bermpohl (Charite Berlin), Prof. R. Hanewinkel (Universität Kiel) und Prof. P. Verschure (Universität Barcelona). Aktuell promovieren 2 Mitarbeitende der Abteilung auf diesem Gebiet.
Wir konnten hierbei bislang zeigen, dass PC-gesteuerte Trainingsprogramme geeignet sind, störungsrelevante Aufmerksamkeits-, Assoziations-, und Annährungstendenzen bei Alkoholabhängigkeit, Depression und Übergewicht zu überwinden. Im Falle der Alkoholabhängigkeit konnten wir darüber zeigen, dass dadurch die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Behandlungsverfahren nachhaltig gesteigert werden kann. Durch die Replikation unserer Studien wurde CBM mittlerweile als evidenzbasiertes Verfahren in mehreren Ländern in die Leitlinie zur Behandlung alkoholbezogener Störungen aufgenommen.
Vermittlung und Prüfung therapeutischer Handlungskompetenzen
Seit 2020 entwickeln und überprüfen wir Instrumente zur Messung des Fortschritts von Studierenden beim Erwerb von therapeutischen Handlungskompetenzen. Im Einzelnen geht es u.a. um die Gütekriterien der Bewertungsskalen, die Standardisierung des Verhaltens von Simulationspatient*innen und die Rolle von Selbstreflexion bei der Entwicklung therapeutischer Handlungskompetenz. Hierbei besteht eine Kooperation zum Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP). Wir konnten als alle erste in Deutschland in 2023 eine Studie zu den Gütekriterien des parcoursorientierten Prüfungsformat nach der neuen ApprO mit 39 Proband*innen veröffentlichen. Aktuell promovieren 2 Mitarbeitende der Abteilung auf diesem Gebiet.
Überprüfung der Wirksamkeit eines an persönlichen Zielen orientierten PC-gesteuerten Trainingsprogramms zur Rückfallprävention bei Alkoholabhängigen
Das ursprünglich in der salus klinik Lindow entwickelte AntiAlkohol-Training AAT konnte in mehreren Studien an insgesamt über 3.000 Patienten eine Steigerung der Abstinenzquote 1 Jahr nach Entlassung um etwa 8-10% nachweisen. In einer randomisierte-kontrollierten Studie (N=1.000) wird nunmehr untersucht, ob die Wirksamkeit des Trainings dadurch signifikant gesteigert werden kann, dass eine Individualisierung hinsichtlich der von Patient*innen bevorzugten Alkoholika und eine systematische Verknüpfung persönlichen Veränderungszielen erfolgt (sog. ABC-Training).
Mit dem Joystick gegen das Rauchen: Eine experimentelle klinische Studie zur Wirksamkeit von CBM als Add-On in der Raucherentwöhnung
Im Rahmen einer RCT- Studie (N=300) wird untersucht, ob das in der Rückfallprävention von Alkoholabhängigen erfolgreiche Approach-Avoidance-Task-Training (AAT) auch ein kurzfristig und langfristig wirksames Behandlungsmodul für Patient*innen im Rahmen der Raucherentwöhnung ist.
Body-Image in der Behandlung von Essstörungen
Im Rahmen einer RCT-Studie (N=200) wird untersucht, ob die bei Menschen mit Essstörungen häufig bestehende Körperimagestörung durch ein computerbasiertes Trainingsprogramm verringert werden kann und dadurch den langfristigen Erfolg einer Behandlung von Essstörungen signifikant steigern kann.
2023
Schenkel, E.J., Schöneck, R., Wiers, R.W., Veling, H., Becker, E.S., Lindenmeyer, J. et al. (2023). Does selective inhibition training reduce relapse rates when added to standard treatment of alcohol use disorder? A randomized controlled trial. Alcohol: Clinical and Experimental Research, 47, 963–974. https://doi.org/10.1111/acer.15055
Nelles, C., Langenbeck, S., Lubbe, D., Doering, B. Flach, E., Götz, G., Hinding, B. und Lindenmeyer, J. (2023). Shows How! Aufwand, Schwierigkeitsgrad und Testgütekriterien der anwendungsorientierten Parcoursprüfung nach der neuen Approbationsordnung für Psychotherapeut_innen. Ergebnisse einer Pilotstudie. Psychologische Rundschau, 1-14. https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000632
2021
Ferrari, G. R., Vanderhasselt, M. A., Rinck, M., Demeyer, I., De Raedt, R., Beisel, S., Lindenmeyer, J. & Becker, E.S. (2021). A cognitive control training as add-on treatment to usual care for depressed inpatients. Cognitive Therapy and Research, 1-15.
Salemink, E., Rinck, M., Becker, E., Wiers, R. W., & Lindenmeyer, J. (2021). Does comorbid anxiety or depression moderate effects of approach bias modification in the treatment of alcohol use disorders? Psychology of Addictive Behaviors. Advance online publication. https://doi.org/10.1037/adb0000642
2019
Becker ES, Barth A, Smits JAJ, Beisel S, Lindenmeyer J, Rinck M. Positivity-approach training for depressive symptoms: A randomized controlled trial. J Affect Disord. 2019;245:297-304. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30439675?dopt=Citation
2018
den Uyl TE, Gladwin TE, Lindenmeyer J, Wiers RW. A Clinical Trial with Combined Transcranial Direct Current Stimulation and Attentional Bias Modification in Alcohol-Dependent Patients. Alcohol Clin Exp Res. 2018;42(10):1961-1969. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30025152?dopt=Citation
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